Beitragstitel | Interdisziplinäre multimodale Kopfschmerztherapie: Zahlen und Fakten des Kopfschmerzzentrums im Interdisziplinären Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg aus den Jahren 2015-2023 |
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Beitragscode | P24 |
Autor:innen | |
Präsentationsform | Poster |
Themengebiete |
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Abstract-Text |
Hintergrund: Das Kopfschmerzzentrum im Interdisziplinären Schmerzzentrum (ISZ) wurde durch die DMKG am 21.12.2022 mit dem Level II zertifiziert. Neben einer ausgewiesenen Spezialambulanz beinhaltet das Behandlungsangebot bereits seit 2015 auch eine kopfschmerzspezifische interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (KS-IMST), in der Patient*innen mit unterschiedlichen Kopfschmerzarten teilstationär behandelt werden. Im ISZ des Universitätsklinikums Freiburg werden pro Jahr 3 kopfschmerzspezifische multimodale Schmerztherapiegruppen durchgeführt. Seit 2015 werden pro Gruppe 7-8 Patient*innen mit meist chronischen Kopfschmerzerkrankungen für 5+1 Wochen (inkl. einer integrierten Wiederauffrischungswoche nach 6 Monaten) behandelt. Das therapeutische Konzept ist hierbei spezifisch auf die Kopfschmerzpatient*innen ausgerichtet. Material und Methoden: Für die Jahre 2015-2023 wurde die KS-IMST statistisch ausgewertet. Bei den Patient*innen wurden das Geschlecht, das Alter, die Entfernung zwischen Wohnort und Klinik sowie die Kopfschmerzdiagnosen und komorbiden psychischen Diagnosen erfasst. Resultate: In den neun Jahren nahmen 149 Patient*innen an einer KS-IMST teil. 76.5% der Patient*innen waren weiblich (114 Frauen). Das Durchschnittsalter betrug 42.8 Jahre (± 12.9; range: 19-72 Jahre). Die Patient*innen wohnten im Durchschnitt 53.8 km vom Schmerzzentrum entfernt (±74.4; range: 0-474.0 km). Als Kopfschmerzdiagnose stand die chronische Migräne (G43.8) bei 1/3 der Pat. (34,2%) im Vordergrund. An zweiter Stelle standen fast gleichrangig Spannungskopfschmerzen (G44.2) mit 22,15% und Migräne ohne Aura (G43.0) mit 20,13%. Ein Medikamentenübergebrauch fand sich bei 69 Pat. (47,7%), mit der Haupt-Kopfschmerzdiagnose „chronische Migräne“ hatten nur 21,6% keinen Übergebrauch. Neben der Hauptdiagnose (ICD-GM F45.41) hatten 75.8% der Patient*innen noch eine weitere komorbide psychische Diagnose. Affektive Erkrankungen (F3x. bei 57.7% der Pat.) und Angsterkrankungen (F40./F41. bei 14.8% der Pat.) wurden hierbei am häufigsten diagnostiziert. Schlussfolgerungen: Mit knapp 76% psychischer Komorbidität und zusätzlichem Medikamentenübergebrauch bei fast 48% waren die Patient*innen, die eine KS-IMST in Anspruch nahmen, hoch belastet. Mit durchschnittlich 54 km Entfernung zum Wohnort ist die teilstationäre Behandlung für die Patienten gut durchführbar und es zeigt sich, dass das regionale Angebot einer spezifischen Kopfschmerztherapie gut genutzt wird |